Herausnehmbarer Zahnersätez (Zahnprothesen)
In Fällen, in denen die Zahnlücke derart ausgebreitet ist, dass ein fixierter Ersatz nicht gefertigt werden kann, d.h. keine Brücke in Frage kommt, muss ein herausnehmbarer Zahnersatz konstruiert werden. Von seiner Ausbreitung her kann der herausnehmbare Zahnersatz, partiell sein, wenn noch eigene Zähne zum Fixieren vorhanden sind und er kann voll sein, wenn keine Zähne mehr im Kieferknochen verankert sind. Die herausnehmbaren Partiell-und Vollprothesen sind sehr vielseitig, es kann beinahe jedem Patienten eine andere Lösung angeboten werden; man kann meistens mehrere Möglichkeiten für dieselbe zahnärztliche Situation in Errwägung ziehen.
Vom Material her können diese aus Kunststoff (bei einer Vollprothese) oder Metall (bei einer partiellen Prothese), sowie aus flexiblem Stoff für provisorische Zahnersätze angefertigt werden. Bei völliger Zahnlosigkeit kann es vorkommen, dass man wegen den anatomischen Verhältnissen, trotz der höchsten Präzisität die Prothese nicht entsprechend stabilisieren kann und diese sich im Mund des Patienten bewegen wird. Diese Stabilität wird mit Hilfe von 2 Implantaten (min.2 Stk.) verbessert, falls der vorhandene Knochen-wenn notwendig mit Hilfe von Knochenersatz-für diese Lösung geeignet ist. In diesen Fällen werden das Implantat und die Prothese mit Hilfe eines Druckknopfes aneinander befestigt und so wird die Stabilität gesteigert.
Bei partieller Zahnlosigkeit kann die Prothese an die noch vorhandenen Zähne mit Hilfe eines Draht -Bindeglieds fixiert werden, wobei der Vorteil dieser Methode ist, dass die noch vorhandenen eigenen Zähne nicht für die Anfertigung von Kronen abgeschliffen werden müssen, das Draht-Bindeglied ist jedoch nicht ästhetisch und wird mit der Zeit den dadurch belasteten Zahn herausbewegen. Der kombinierte (an eine Krone oder eine Brücke fixierte), verdeckt verankerte, herausnehmbare Zahnersatz ist unsichtbar und vollkomen ästhetisch. Ausserdem ist er stabil und schädigt die vorhandenen Zähne nicht.
Der Verlauf der Anfertigung:
Bei jeder Prothese ist der Verlauf der Anfertigung ähnlich:
1. AbdrucknahmevomKieferknochen
2. EinstellungderBisshöhe
3. Zahnprobe mit den in Wachs gelegten Zähnen
4. schließlich fertigt der Zahntechniker aufgrund oben erwähnter Proben die Prothese an.
Die vollständige Länge des Prozesses dauert zwei Wochen lang, von der Abdrucknahme gerechnet, bei einer kombinierten Arbeit drei Wochen lang.
Mögliche Komplikationen nach der Anfertigung von Prothesen:
Nicht nur der Patient selbst, sondern auch die Muskeln des Gesichtes müssen sich an die neue Prothese gewöhnen , da diese beim Sprechen, beim Kauen fremd ist und in der Anfangsphase ein ungewöhnliches Gefühl erwecken wird. Der Zahnarzt kann Abweichungen korrigieren, dessen Voraussetzung ist jedoch die regelmäßige Kommunikation zwischen dem Patienten und dem Zahnarzt. Die Säuberung des Gebisses nach jeder Mahlzeit ist von sehr grosser Bedeutung, genauso auch die Verwendung von Prothesen-Reinigungstabletten (mind. 1mal pro Woche), da unter der Prothese die Bakterien und die Pilze schnell zu wuchern beginnen, was zu einer Entzündung führen kann. Wenn ausser Gebrauch , muss die Prothese trocken gelagert werden. Die Anfertigung einer neuen Prothese wird spätestens nach 8 Jahren sehr empfohlen.